Zum 1. Mai: MY BODY MY CHOICE!
Das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit ist keine Schönwetter-Parole, sondern Garant der Freiheit in Krisenzeiten! Ein Appell an die sogenannt "Linken".
Im neusten Video der Bewegung MASS-VOLL! zur Lancierung der Abstimmungskampagne MY BODY MY CHOICE! für die eidgenössische Volksinitiative für «Freiheit und körperliche Unversehrtheit», ist zu Beginn ein Ausschnitt der SP-Nationalrätin Tamara Funiciello von ihrer Rede am feministischen Streik 2023 zu sehen. Sie äussert darin die Worte:
«Es ist unser Körper und es ist unsere Entscheidung!»
Hiermit will sie das Recht auf Abtreibung argumentativ stützen. Dabei handelt es sich um das Recht, darüber zu entscheiden, einen tiefgreifenden medizinischen Eingriff bei sich selbst vornehmen lassen zu dürfen, der nicht nur den eigenen Körper, sondern zusätzlich auch den des Fötus betrifft.
Dieser Text stellt keine Argumentation gegen das Recht auf Abtreibung dar, denn in dieser Hinsicht, stimme ich Funiciello vollumfänglich zu. Die Vorstellung ungewollt schwanger zu werden und dann dazu gezwungen zu werden, das Kind auszutragen, finde ich schlimm, denn wie Funiciello sagt:
«Es ist unser Körper und es ist unsere Entscheidung!»
Doch an einigen pikanten Stellen muss ich Funiciellos Behauptungen widersprechen. Wie bereits erwähnt, geht es beim Recht auf Abtreibung darum, einen selbstbestimmten medizinischen Eingriff in die eigene körperliche Integrität und zusätzlich auch in die des Fötus zu erlauben respektive diesen letztendlich abzutöten. Dieses Recht will Funiciello mit diesem Statement anlässlich des feministischen Streiks 2023 bestärken.
Wir wollen in unserem Video Funiciellos Statement nicht missbrauchen und in einen völlig anderen Kontext setzen, sondern durch das Verwenden des besagten Ausschnitts Funiciello und Co. den Spiegel vorhalten, indem wir auf folgende Problematik hinweisen. Einerseits wird das Statement Es ist unser Körper und es ist unsere Entscheidung verwendet, um einen schwerwiegenden Eingriff in die körperliche Integrität zu rechtfertigen (vor allem in die des Fötus). Andererseits soll dasselbe Statement laut Funiciello dann aber nicht in der Lage sein, die Verweigerung eines Eingriffs in die körperliche Integrität zu begründen, obwohl es sich dabei um ein viel grundlegenderes Recht handelt.
Grundrechte enden nicht an der Nadel
Das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit ist in der Bundesverfassung der Schweizer Eidgenossenschaft unter Art. 10 Abs. 2 festgehalten. Dass die Vorschrift einer Injektion eines biochemischen Stoffs mit einer Nadel einen solchen Eingriff in die körperliche Integrität darstellt und damit die körperliche Unversehrtheit nach Art. 10 Abs. 2 der Bundesverfassung missachten würde, liegt auf der Hand.
Faktisch besteht momentan keine Impfpflicht, das Ziel unserer Kampagne ist es, dies auch für die Zukunft mit Sicherheit zu gewährleisten. Denn eine solche Pflicht würde die Bundesverfassung der Schweizer Eidgenossenschaft zu Grunde richten!
Zweitens wollen wir mit diesem Video nicht suggerieren, dass Funiciello unsere Kampagne unterstützt. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass sie dies müsste, um nicht der blanken Irrationalität zu erliegen. Indem Funiciello das Statement in Bezug auf eine Impfpflicht für ungültig erklärt, nimmt sie der Äusserung in Bezug auf alle Themen jegliche Schlagkraft, denn ihre Äusserungen sind dadurch inkonsistent.
Wenn man sich zur Verweigerung eines Eingriffs in die körperliche Integrität nicht auf dieses Statement berufen kann, dann kann dieses Statement mit Sicherheit auch nicht für die Begründung des Rechts auf Abtreibung hinhalten!
Ganz oder gar nicht!
An dieser Stelle würden einige wohl gerne das Argument aufbringen, dass es sich bei den Covid-19-Impfstoffen um einen anderen Fall handle, weil dadurch die Mitmenschen geschützt werden müssten und daher auch das Leben anderer auf dem Spiel stehe. Doch dass die Impfung vor Übertragung schützt und daher zum Schutz der Mitmenschen notwendig sei, ist schlicht falsch. Die WHO hat selbst offiziell bestätigt, dass die Impfung lediglich vor schweren Verläufen schützen könne: It is still possible to get COVID-19 and spread it to others after being vaccinated. Daher muss in diesem Kontext das Statement «Es ist unser Körper und es ist unsere Entscheidung!» unbedingt bedingungslos gelten!
Wir wollen mit diesem Video dazu beitragen, dass die längst überfällige sachliche Diskussion stattfindet. Dies ist jedoch nur auf einer rationalen Basis möglich, wofür es unerlässlich ist, dass die Beteiligten inkonsistente Äusserungen vermeiden und korrigieren. Alles von vornerein abzulehnen, nur weil es aus einer bestimmten Ecke entspringt, bringt uns nicht weiter. Nur durch eine echte und offene Auseinandersetzung mit den Argumenten der Gegenseite, ist man überhaupt in der Lage, diese tatsächlich abzulehnen. Alles andere ist blosses Abstreiten und stures Festhalten an der eigenen subjektiven Meinung.
Das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit darf nicht weiterhin nur eine Schönwetter-Parole bleiben, sondern es muss endlich auch in Krisenzeiten ein Garant der Freiheit sein!
Ich danke für jede Unterstützung unserer Kampagne zur Rettung des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit, denn wir nehmen MY BODY MY CHOICE immer ernst!
Hier die Kampagne unterstützen: mass-voll.ch/mein-koerper
Aline Burri, geboren 1999, studiert Philosophie, Biologie und Kriminologie an der Universität Bern.
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Wir danken dem Autor für die Veröffentlichung des Artikels. Gastbeiträge müssen nicht zwangsläufig die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Kein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit ohne Einverständnis. „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich des eigenen Verstandes ohne Leitung anderer zu bedienen.“ Sapere aude! - Wage zu wissen und selbständig zu denken und entscheide selber über Deinen Körper.
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